TaeKwonDo – Die Kampfkunst der Königreiche zwischen China und Japan.
Die Wurzeln des TaeKwonDo reichen zurück zu den drei Königreichen Koguryo, Silla und Baekje. Diese lagen auf dem Gebiet des heutigen Korea. Man kennt Abbildungen von Kämpfern in typischen TaeKwonDo-Stellungen auf Grabmälern, die auf die Zeit um ca. 30 v. Chr. datiert werden konnten.
Alle drei Königreiche mussten sich immer wieder gegen Expansionsgelüste ihrer Nachbarn verteidigen. In Silla wurde deshalb die Landesverteidigung mit Hilfe der Hwarang („junge“ oder „blühende Ritter“) von Silla gewährleistet, die sich aus den Söhnen vornehmer Untertanen rekrutierten. Die Auswahlkriterien waren streng. Die Rekruten wurden auf ihren Charakter, ihre Reitkünste, ihre Fähigkeiten im Bogenschießen und im Subak, einem Vorläufer des TaeKwonDo, geprüft. Auch heute noch wird das Hwarang Do als eigenständiger Kampfstil in traditioneller Form unterrichtet. Es ist jedoch bei weitem nicht so verbreitet wie das TaeKwonDo.
Anmerkung: Eine Charakterprüfung ist typisch in den asiatischen Kampfkünsten. Heutzutage gibt es dazu die „Probetrainings“, in welchen der Lehrer/Meister den Interessenten beobachtet und entscheidet, ob dieser bereit ist Kampfkunst zu erlernen.
Obwohl Silla das kleinste der drei Königreiche war, bewahrte es seine Unabhängigkeit am längsten, bevor es sich fast 1000-jährigem Bestehen um das Jahr 918 mit dem Königreich Baekje und später auch mit Koguryo zusammenschloss. Der Name dieses neuen Reiches war Koryo, das heutige Korea.
Die Entstehung des TaeKwonDo
Nach dem Zusammenschluss begann man in Korea, das TaeKwonDo systematisch weiterzuentwickeln. In einem um 1790 erschienen Buch über die Kriegskünste wird das TaeKwonDi bereits ausführlich behandelt.
Anmerkung: Kampfkünste unterliegen meist der Kunst des Krieges, übernehmen deren Strategien aber auch Regeln und Menschenbilder. Ein Beispiel: In der asiatischen Kampfkunst WingTsun heißt es „Ist der Weg frei, stoße vor“, „ist die gegnerische Kraft zu groß, gibt nach“, „zieht sich der Gegner zurück, begleite ihn nach Hause“. Die Philosophien einer Kampfkunst ergeben sich meist aus der Praxis.
Koreas Lage zwischen China und dem heutigen Japan führte zu einem. Regen Kulturaustausch, aber auch immer wieder zu Konflikten. Japan bemühte sich mehrfach, auf dem koreanischen Festland Fuß zu fassen. Die ersten Versuche scheiterten jedoch kläglich. Die drei Königreiche Koreas standen damals in voller wirtschaftlicher, militärischer und kultureller Blüte einem relativ unbedeutenden Japan gegenüber. Japan nutzte jedoch deren Erfahrungen und begann, soviel wie möglich von dem Königreichen und von China zu lernen.
Anmerkung: Zu diesem Zeitpunkt nutzten die Japaner auch die überlegene Kampfkunst Chinas (KungFu) als Ausbildungsgrundlage des japanischen Militärs. Darunter auch die südlichen Stile WingTsun und den nördlichen Stil Shaolin.
In den Jahren 1592 sowie 1597 versuchte Japans Regent Toyotomi Hideyoshi (1536-1598), China zu erobern. Zu deisem Zweck sollte sein Heer durch Korea geführt werden, was dieses Land als treuer Verbündeter des chinesischen Reiches jedoch ablehnte. Hideyoshis Armee wurden beide Male durch koreanisch-chinesische Truppen geschlagen.
Die Geschichte eines Großmeisters – Kwon Jae Hwa
Eine der berühmtesten Persönlichkeiten im TaeKwonDo ist Kwon Jae Hwa. Er wurde 1937 in Pusan, einer Hafenstadt im Süden Koreas geboren. Seine Ausbildung im TaeKwonDo begann bereits relativ früh. Sein Lehrer war Har Dea Yeong, der bereits den 6.Meistergrad im TaeKwonDo trug. Nachdem Kwon Jae Hwa ein außergewöhnliches Talent bewiesen hatte, wurde seine weitere Ausbildung von General Choi Hong Hi (9.DAN) übernommen.
Kwon Jae Hwa stieg schnell zum Funktionär der neuen Organisation auf und bekleidete bereits mit 29 Jahren den Posten eines „höchsten Lehrers“. 1964 wird er Technischer Direktor des Landesverbandes. Er ist mit 29 Jahren einer der jüngsten Großmeister, die ausgewählt werden, das TaeKwonDo in die Welt zu tragen. Zu deisem Zweck bricht er mit einem sechsköpfigen Demonstrationsteam nach Europa auf. Kurze Zeit später beschließt Kwon Jae Hwa, die Verbreitung des TaeKwonDo in Europa weiter voranzutreiben und gründet in Deutschland einen der ersten TaeKwonDo-Verbände außerhalb Koreas.
Anmerkung: Viele Stile übernehmen die traditionellen Farben der Herrschaftsklassen der Ursprungsländer. So entstanden in eher japanisch und nordchinesischen Stilen die Gürtelfarben, in südlich angesiedelten Kampfkünsten die Level oder Schülergrade mit den dazu entsprechenden farblichen Markierungen.
Die westliche Welt, der die Verbindung zwischen den Kampfkünsten und den philosophischen Aspekten fremd ist, sieht das TaeKwonDo in erster Line als Kampfsport. Je mehr die sportlichen Aspekte in den Vordergrund rücken, desto weniger erkennt Kwon Jae Hwa „sein“ TaeKwonDo wieder. Dass Menschen vorsätzlich veletzt werden, entspricht nicht einem Weltbild und auch nicht dem Sinn des TaeKwonDo. Gewalt gegen Menschen ist nur im Notfall zulässig, lautet seine Maxime. Er gründet einen Verband zur Verbreitung des traditionellen TaeKwonDo.
Anmerkung: Selbstverteidigung und Kampfkunst gehen einher, sind aber in Ihrer Umsetzung unterschiedlich zu bewerten. Geht es in der SV vorwiegend darum, einen Angreifer unschädlich zu machen oder dem Kampf zu entgehen, wird der Fokus in der Kampfkunst darauf gelegt, dass Optimum aus seinen körpereignen Fähigkeiten zu entwickeln.
Kwon Jae Hwa ist seit 40 Jahren die Leitfigur eines traditionellen TaeKwonDo-Systems, das überall auf der Welt praktiziert wird. Auch in diesem System gibt es Wettkämpfe. Diese bestehen aus den drei Elementen:
· Hyong (Formenwettbewerb)
· Freikampf ohne Kontakt (Taeryon)
· Bruchtest (Kyok-pa)
Die Ergebnisse in den drei Disziplinen werden zusammengefasst. Am Ende gewinnt der Kämpfer mit der besten Gesamtwertung.
Taekyon – die vergessene koreanische Kampfkunst
Nachdem das TaeKwonDo als eine der bekanntesten Kampfküpnste überall in der Welt verbreitet ist, erlebt Korea gerade die „Wiederentdeckung“ einer älteren Stilrichtung. Es handelt sich dabei um das Taekyon, in dem Kampf und Tanz kombiniert werden. Die Ursprünge reichen bis in das 6.Jahrhundert n. Chr. Zurück.
Die Bewegungen beim Taekyon sind fließend und rythmisch. Der Schwerpunkt liegt auf dem Unterkörper bzw. den Beinen und Füßen. Im Gegensatz zum TaeKwonDo spielt das Schlagen und Treten keine Rolle. Der Gegner wird vielmehr geworfen und weggeschoben. Seinen philosophischen Hintergrund findest das Taekyon in den Lehrern des Daoismus und des Buddhismus.
Anmerkung: Sogenannte „Innere Stile“ beschäftigen sich mit der körpereigenen Fähigkeit, die Kraft des Gegners auszunutzen. Viele südlich angesiedelte asiatische Stile machen sich diese Fähigkeiten zu eigen, um ihren Stil zu optimieren. Bekannte Beispiele dafür sind TaiChi, Pakua oder WingTsun.
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